Warum mehr Museen und Ausstellungen kein Gewinn für die Kulturlandschaft der Stadt Köln sind
Köln, 28.Oktober 2015
„Weniger wäre manchmal mehr“, kommentiert Thomas Traeder, kulturpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Kölner Stadtrat, die Entwicklungen der letzten Jahre in der Kulturlandschaft.
„Wer soll all diese Museen und Ausstellungen besuchen, nachdem die Eröffnungseuphorie der ersten Monate verflogen ist? Wie sollen all diese Projekte langfristig finanziert werden, wenn die Besucherzahlen in den Jahren nach der Eröffnung auf Normalniveau sinken?“ In den letzten 25 Jahren sind deutschlandweit alleine 700 neue Kunstmuseen gegründet worden. In Köln gibt es neben den 9 städtischen Museen und der Archäologischen Zone zahlreiche öffentliche, kirchliche oder private Museen, Ausstellungen und Ausstellungshallen.
„Die Versuche über ein steigendes Budget für Öffentlichkeitsarbeit und immer neue Wechselausstellungen zahlende Besucher anzulocken, werden die Probleme nicht lösen, da diese Maßnahmen die Kostenspirale für die Einrichtungen weiter erhöhen und die bestehende Konkurrenzsituation zwischen den Museen nur verschärfen“, ergänzt Traeder. „Ein Wettrüsten zwischen den verschiedenen Kultureinrichtungen kann nicht die Lösung sein. Wir brauchen einerseits ein stärkeres Miteinander der Museen, um durch Kooperationen die Qualität zu steigern, anderseits müssen wir aber auch über die Schließung und Zusammenlegung von Institutionen und Ausstellungen nachdenken.“
Wenn die Kölner Kulturpolitik nicht damit beginnt, umzusteuern und sich auf den Schutz und Erhalt der qualitativ besten Kulturinstitutionen zu konzentrieren, wird es bei weiter schwindenden finanziellen Ressourcen der öffentlichen Hand sehr bald ein böses Erwachen geben.