KÖLN/AACHEN, 24.06.2017. Das belgische Kernkraftwerk in Tihange ist aufgrund von verschiedenen Störfällen und Sicherheitsbedenken in der Diskussion. Für den 25. Juni 2017 rufen verschiedene Organisationen zum Protest und zur Bildung einer Menschenkette von Tihange nach Aachen auf.
Auf Seiten der Kritiker wird dabei insbesondere auf die vermehrt festgestellten sogenannten „Haarrisse“ in den Reaktordruckbehältern hingewiesen.
Die belgische Atomaufsicht FANC sieht die Laufzeitverlängerung hingegen als sicher an: es gibt gemäß eines von der FANC in 2015 eingesetzten neunköpfigen, international besetzten Spezialisten-Teams keinerlei sichertechnische Bedenken hinsichtlich des weiteren Betriebes der beiden Reaktorblöcke. Danach sind keine Risse in den beiden Reaktordruckbehältern vorhanden, sondern es handelt sich um sogenannte Ausflockungen, die beim Schmiedeprozess in unterschiedlich hoher Häufung vorkommen.
Die AfD in den Kreisen Aachen und Köln stellt hierzu fest:
Die Reaktorblöcke in Tihange sind Technologie der 60er Jahre und von Mitte der 70er bis Mitte der 80er Jahre in Betrieb gegangen. Die Sicherheitsbedenken der Menschen in der Region müssen daher ernst genommen werden, ohne dabei Hysterie und Panik zu schüren.
Gleichzeitig müssen die Ergebnisse von Überprüfungen und Gutachten vorurteilsfrei zur Kenntnis genommen werden. Wir plädieren daher für die Erstellung eines Gegengutachtens, welches im Gegenzug von deutscher Seite initiiert werden sollte.
Es zeigt sich einmal mehr, dass der deutsche Atom-Ausstiegsbeschluss von 2011 überhastet und sachlich schlecht begründet war. Es wurden deutsche Kernkraftwerke mit hohen Sicherheitsstandard abgeschaltet, gleichzeitig damit aber der Import von Strom aus suspekten grenznahen Kraftwerken gefördert, die zudem als störanfällig gelten.
Die Verweigerungshaltung Deutschlands (wie auch Belgiens) sich an internationalen kerntechnischen Forschungsvorhaben wie z. B. dem Generation IV International Forum (GIF) zur Entwicklung nachhaltiger und sicherer Kernkraftwerke zu beteiligen ist gerade angesichts der Diskussionen um Tihange in keiner Weise nachvollziehbar. Wer sich bewusst aus der aktuellen Forschung verabschiedet kann die Zukunft nicht mitgestalten.
Die AfD tritt für eine vorurteilsfreie Erforschung von technischen Lösungen für eine zukunftssichere, nachhaltige und wirtschaftliche Energieversorgung in Deutschland und Europa ein.
gez.
AfD Kreisverband Aachen-Stadt
AfD Kreisverband Köln, i.A. Stephan Boyens, energiepolitischer Sprecher der AfD NRW